Anfang des Jahres hatte Lidl-Chef Klaus Gehrig bereits eine klare Ansage gemacht: Die Schwester Kaufland könnte sich vorstellen, etwa 100 Real-Märkte zu übernehmen. Das Geld sei vorhanden, betonte Gehrig damals. Nun baut Kaufland das Angebot aus und spricht erstmals von einer Komplett-Übernahme.
Nach bisherigem Stand läuft der Verkauf der Real-Märkte wie folgt ab: Der Immobilieninvestor Redos und der Handelsriese Metro gründen ein Art Joint-Venture. Sie verkaufen dann Filialpakete an potentielle Käufer. Die Mischung macht es aus: So sollen beispielsweise Handelskonzerne wie Rewe oder Edeka frühere Real-Filialen kaufen können.
Der Branchendienst „Lebensmittel Zeitung“ will erfahren haben, dass Metro unter diesen Bedingungen 25 Prozent der Anteile behält. Spätestens 2023 dürfte Metro dann aus dem Vertrag aussteigen und die restlichen Filialanteile weiterverkaufen. Möglich, dass Metro somit das bessere Angebot für die defizitäre SB-Warenhauskette Real heraus schlägt.
Doch nun gibt es eine Überraschung im Real-Krimi: Kaufland unterbreitet ein neues Angebot.
Kaufland will Real-Märkte komplett übernehmen
Die Lidl-Schwester plant offenbar die komplette Übernahme von Real. Dafür legt Kaufland in Zusammenarbeit mit dem Immobilieninvestor x-Bricks einen gemeinsamen Vorschlag vor. Zwar berichtet die LZ von einem direkten Mittelzufluss von 500 Millionen Euro, Metro darf sich jedoch nicht dazu äußern – und gibt sich deshalb wohl noch verhalten.
Das Unternehmen hat eine Exklusivvereinbarung mit Redos unterzeichnet. Diese gilt noch bis Ende Juli, dann könnte entweder Redos oder eben Kaufland die Real-Märkte übernehmen. Kaufverträge gibt es noch nicht.
Der Verkauf könnte sich noch bis zum Herbst hinziehen.