Freitag demonstrierten in der Spitze rund 31 000 Personen für Klimagerechtigkeit. Neben der Großdemonstration und anschließender Kundgebung begleitete die Polizei Breme eine angemeldete Versammlung und diverse Spontandemonstrationen und gewährleistete einen weitestgehend störungsfreien Verlauf.
Die angemeldete Demonstration startete gegen 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Aufzug führte über die Bürgermeister-Smidt-Straße und Langemarckstraße in Richtung Neustadt. Hier verließen ca. 400 bis 500 Teilnehmer den Aufzug. Bei dem Versuch die Personengruppe vor der stark befahrenen B75 zu stoppen, wurden Einsatzkräfte im Bereich Friesenwerder durch Teilnehmer überrannt und angegangen, sodass Zwangsmittel eingesetzt werden mussten. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Die Ermittlungen dazu dauern an. Kurze Zeit später blockierten rund 200 Personen die Stephanibrücke in stadteinwärtige Richtung. Einsatzkräfte begleiteten diese Demonstranten, leiteten den Verkehr weiträumig ab und sperrten die Oldenburger Straße in beide Richtungen. Da diese Gruppe versammlungsrechtlichen Auflagen trotz mehrfacher Aufforderung durch die Polizei nicht nachkam, wurde die Versammlung aufgelöst. Daraufhin verließen die Protestler die Brücke. Für die Großdemonstration ging es über die Osterstraße und die Wilhelm-Kaisen-Brücke weiter zum Marktplatz. Weil der Marktplatz nicht den Platz für alle Teilnehmer bot, wurden diese durch die Polizei Bremen gebeten, sich auch in den anliegenden Bereichen zur Abschlusskundgebung zu sammeln. Gegen 14 Uhr ging diese Demonstration zu Ende. Es kam im gesamten Verlauf zu erheblichen Verkehrsbehinderungen für den Individualverkehr. Bereits vor der Großdemonstration fanden am frühen Morgen diverse Aktionen statt. Ab 7 Uhr trafen sich zwei Protest-Gruppen auf Fahrrädern, die aus der Überseestadt und dem Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park in Richtung Wilhelm-Kaisen-Brücke starteten. Dort trafen die etwa 75 Radfahrer auf eine angemeldete Versammlung, deren Teilnehmer ein sogenanntes Blockadefrühstück auf der Kreuzung Ostertorstraße / Friedrich-Ebert-Straße veranstalten. Zusammen blockierten sie die Kreuzung. Dabei kam es zu Verkehrsbehinderungen im gesamten Innenstadtbereich.
Die Polizei Bremen begleitete alle Veranstaltungen, um das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Die Versammlungsteilnehmer hielten sich in enger Absprache mit der Polizei an die Bestimmungen des Versammlungsgesetzes, so konnte ein Ausgleich zwischen den Interessen der friedlichen Versammlungsteilnehmer und den Verkehrsteilnehmern (insbesondere dem ÖPNV) getroffen werden.