Köln. Es ist ein wichtiger Moment für viele Eltern, wenn die junge Tochter einen Freund mit nach Hause bringt. Sie müssen den Verehrer nicht unbedingt unbedingt mögen. Was ein Vater aus Köln (NRW) einem 17-Jährigen angetan hat, der sich in seine Tochter verliebte, ist allerdings einfach nur schrecklich.
Nun steht er dafür seit Donnerstag vor Gericht. An einer Haltestelle in Köln (NRW) traf der 30 Jahre alte Physiotherapeut auf den Verehrer der Tochter. Dann sollen ihm völlig die Nerven durchgegangen sein. Die Abneigung gegen den Teenager war offenbar zu groß
NRW: Wütender Vater jagt den Freund seiner Tochter
Der Vater, der gemeinsam mit seinem Sohn im Auto unterwegs war, verfolgte den damals 17-jährigen Verehrer seiner Tochter. Dabei beschimpfte er ihn aufs Übelste, warf sogar einen Regenschirm nach ihm! Der Jugendliche konnte zwar zunächst fliehen, doch so leicht wollte der wütende Vater den Teenager nicht davonkommen lassen.
Um den jungen Mann einzuholen, nahmen Vater und Sohn mit dem Auto die Verfolgung auf. Sie suchten die nähere Umgebung nach dem 17-Jährigen ab – und entdeckten ihn schließlich auf einem Supermarktplarkplatz. An das, was dann geschah, erinnert sich ein Augenzeuge, der alles von seinem Balkon aus mitansah: „Die wollten den Jungen erwischen, haben Gas gegeben und sind voll auf den draufgefahren.“
Auf 50 Stundenkilometer beschleunigte der wütende Familienvater sein Auto – und raste direkt auf den Jungen zu.
Richterin findet deutliche Worte: „Potenziell lebensgefährlich“
Und tatsächlich erwischte er den 17-Jährigen. Der Junge prallte mit dem Oberkörper auf die Motorhaube und wurde drei bis vier Meter mitgeschleift. „Es war eine potenziell lebensgefährliche Situation“, hieß es von der Richterin. Für das Verhalten des Angeklagten findet sie klare Worte: Er habe „Jagd auf sein Opfer gemacht“.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, ist der Angeklagte keinesfalls ein Unbekannter bei der Polizei. Computerbetrug, Fahren ohne Führerschein und Urkundenfälschung – das Vorstrafenregisters des Vaters ist alles andere als leer. Vor Gericht schwieg er und bezog keine Stellung zu den Vorwürfen. Dazu soll ihm sein Verteidiger geraten haben.
Der Kölner wurde schließlich zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.