Tim Lehrfeld erster Ortsbrandmeister
Syke – Die Freiwilligen Feuerwehren Ristedt und Gessel-Leerßen sind seit Freitag Geschichte. Sie existieren nicht mehr. Dafür gibt es jetzt die Feuerwehr Gessel-Ristedt. Im Syker Rathaus vollendete sich die Fusion der beiden Feuerwehren. Durch die formale Auflösung der beiden Ortswehren und im Anschluss daran die Gründungsversammlung der neuen Wehr.
„Das ist für uns alle etwas Besonderes“, unterstrich Bürgermeisterin Suse Laue diese Veranstaltung, die mit Verspätung begann, weil genau ermittelt werden musste, wer von den vielen Anwesenden eigentlich stimmberechtigt war.
Zunächst blickte Suse Laue noch einmal zurück und rekapitulierte, wie alles gekommen ist: Die Studie „Feuerwehr 2030“ habe vor etlichen Jahren bereits gezeigt, dass es in Zukunft Engpässe bei der Tagesverfügbarkeit der Einssatzkräfte geben könnte. Seit 2014 wurde speziell für Ristedt nach Lösungen dafür gesucht. Auch weil das Gerätehaus dort dringend erweitert werden musste, denn ein ebenfalls dringend notwendiges neues Löschfahrzeug hätte schlicht nicht mehr in die alte Halle gepasst..
Auch in Gessel gab es Modernisierungsbedarf. Dort musste das 25 Jahre alte Löschfahrzeug ausgetauscht werden.
Eine große Mehrheit in den beiden Wehren stimmte den Fusionsplänen zu, und am 1. Juli 2015 gab der Feuerwehrausschuss Grünes Licht, wenig später auch der Verwaltungsausschuss und der Rat.
Das neue gemeinsame Feuerwehrgerätehaus wurde am Ristedter Kirchweg errichtet. Nächsten Freitag, 23. August, ist die Einweihung. Das neue Löschfahrzeug ist schon da.
„Wir werden eine leistungsfähige Stützpunktfeuerwehr Ristedt-Gessel gründen“, erklärte Stadtbrandmeister Stefan Schütte.
Der scheidende Gesseler Ortsbrandmeister Peter Lehrfeld hob hervor, dass die Jugendfeuerwehren bereits vor zwei Jahren vereinigt wurden. Das gesamte Projekt habe sechs Jahre Zeit zum Reifen gehabt. Diese Zeit sei genutzt worden, bei den gemeinsamen Übungsdiensten finde sich immer weniger Sand im Getriebe: „Es wächst zusammen, was zusammenkommen möchte“.
Sein Ristedter Kollege Manfred Poggenburg berichtete, dass die ersten Umzugsarbeiten bereits begonnen haben und lud alle Mitglieder zum Umzugsdienst ein.
Mit Standing Ovations dankten die Anwesenden den bisherigen Ortskommandos. Peter Lehrfeld, Manfred Poggenburg, Philipp Milferstedt und Heiko Radtke hätten alle Voraussetzungen erfüllt, erklärte Suse Laue, die Gründungsurkunde könnte übergeben werden.
Stadtbrandmeister Stefan Schütte leitete die Wahlen zum Ortsbrandmeister und dessen Stellvertreter. Mit großer Mehrheit wurden Tim Lehrfeld zum neuem Ortsbrandmeister und Philipp Milferstedt zu dessen Stellvertreter gewählt.
Bei den Wahlen zum neuen Ortskommando wurden alle 23 Vorschläge ohne Gegenstimme von den 58 Wahlberechtigten akzeptiert.
„Ihr habt das ganz toll gemacht. Alles hatte Hand und Fuß“, lobte Kreisbrandmeister Mike Wessel das gesamte Projekt und Brand-Abschnittsleiter Hartmut Specht sprach von einer „weisen Entscheidung“.
Stefan Schütte dankte allen Mitgliedern für die konstruktive Mitarbeit und viele positive Anregungen in der Vergangenheit. Er wandte sich auch an diejenigen, die der Fusion skeptisch gegenüber waren. Gewinner dieser Fusion seien die Bürger der beiden Ortsteile.
Verfasser:
Heiner Büntemeyer
Kreiszeitung Syke