Das Gebiet umfasst den Bahnhofsplatz, die Kreuzung vor dem Haven Höövt und einen Teil der Gleisanlagen. Insgesamt knapp sieben Hektar. Die Baubehörde will Millionen in die Umgestaltung investierten.
Über den Bahnhofsplatz und wie man ihn verändern könnte, haben die Vegesacker Fraktionen schon oft gesprochen. Jetzt wieder. Nur diesmal ist alles anders. Jetzt soll der große Plan noch größer werden – und der Bahnhofsplatz zum Spiegelstrich eines Umbau-Katalogs, der die gesamte Umgebung einbezieht: die Sanddüne in Grohn ebenso wie den Verlauf der Aue. Nach Rechnung der Baubehörde, die das Millionenprojekt koordiniert, geht es um eine Fläche von fast sieben Hektar.
Siegried Hafke zeigt viele Skizzen, aber vor allem viele Fotos. Der Stadtplaner ist an diesem Donnerstagabend in den Beirat gekommen, um den Fraktionen deutlich zu machen, worüber mal gesprochen wurde und worüber jetzt gesprochen wird. Nicht mehr nur über die knapp vier Hektar rund um den Bahnhof, die das Entwicklungskonzept für Grohn vorsieht, sondern eben über ein fast doppelt so großes Gebiet. Es erstreckt sich vom Vegesacker Hafen bis zum Bahnübergang an der Uhthoffstraße . Hafke nennt das Vorhaben „Rahmenplanung Bahnhofsplatz mit Stadion und Schönebecker Aue“.
Wanderwege entlang der Aue möglich
Dass es mittlerweile um mehr geht als noch vor Jahren, hat einen simplen Grund: „Die Deutsche Bahn“, sagt der Stadtplaner, „will auf ein Areal am Stadion verzichten.“ Ihm zufolge steht das seit Ende vergangenen Jahres steht. Dabei werden die Gleise schon weitaus länger nicht mehr genutzt. Für die Bahn AG ist es eine Brache. Auch ein Stellwerk gehört dazu. Es soll abgerissen werden. Wann, kann Hafke nicht sagen. Er weiß nur, dass das Gelände in den nächsten Jahren verkauft werden soll. Und dass es eine Chance für Vegesack und Grohn wäre, wenn man es nutzen würde.
Über das Wie hat sich Hafke längst Gedanken gemacht. Er spricht von Wanderwegen entlang der Aue, von Brücken, um von einem Ufer zum anderen zu kommen – und davon, dass das Gewässer, das manchmal nur ein Rinnsal ist, wieder erlebbar gemacht werden könnte. Das wollten vor Jahren auch andere. Nur Erfolg hatten sie nicht. Das könnte sich jetzt ändern. Hafke sagt, dass Planer beauftragt werden sollen, Ideen zu entwickeln. Und weil es diesmal nicht nur um das Bahngelände und den Bahnhofsplatz geht, hält er es auch für möglich, dass gleich mehrere Büros eingeschaltet werden.
Über die Bereiche, die sie sich vornehmen sollen, gibt es so viel zu sagen, dass Hafke im Beirat fast zwei Stunden braucht, um alle vorzustellen. Dabei sind es nur fünf. Die Bahnbrache ist der letzte Spiegelstrich, der Umbau des Bahnhofsplatzes der dritte. Die Planer sollen dabei nicht bloß Konzepte für eine neue Gestaltung entwerfen, sondern auch alles andere überprüfen: den Standort der Taxen ebenso wie die Laufwege von Passanten und Wartezonen für Fahrgäste. Die Verbesserung der Umsteigesituation für sie und die Parkmöglichkeiten für Autofahrer ist Punkt zwei auf Hafkes Liste.
Alles soll schöner und besser werden – auch die Verbindung von Grohn und Vegesack an der Friedrich-Klippert-Straße und der Eingangsbereich beim Stadion sowie die Erreichbarkeit der Sportplätze nebenan. Der Stadtplaner sagt, dass bei so vielen Bereichen und Möglichkeiten, die sich bieten, eines jedem klar sein müsse: „Wir sprechen hier über ein Projekt, dass Jahre dauern und nur etappenweise voranschreiten wird.“ Nach den Plänen des Bauamtes sollen Behörden, Bürger und Fraktionen über die Vorschläge für jeden einzelnen Bereich diskutieren können, und zwar über erste Entwürfe wie endgültige.
Zeit wird es auch brauchen, dass Geld für den großen Plan zusammenzubekommen. Laut Hafke soll demächst damit begonnen werden, Fördermittel einzuwerben. Wann mit ersten Architektenentwürfen zu rechnen ist, kann er nicht sagen. Die Vegesacker Fraktionen gehen von Sommer dieses Jahres aus. Dann jedenfalls soll Hafke erneut im Beirat berichten.