Der Rückrunden-Start hat gezeigt: Die Schiedsrichter greifen bei Unsportlichkeiten jetzt härter durch, setzen die Null-Toleranz-Anweisung von Schiri-Boss Lutz Fröhlich (62) auf Anhieb um.
Das beste Beispiel am Samstag: Beim 1:0 von Bremen in Düsseldorf fliegt Niklas Moisander (34) mit Gelb-Rot vom Platz. Der Werder-Kapitän stürmt nach Kopftreffern gegen seine Teamkollegen Kevin Vogt (28) und Jiri Pavlenka (27) auf Felix Brych (44) zu, schreit den Schiri an.
Folge: Gelb-Rot für Moisander! BamS-Schiedsrichter-Experte Thorsten Kinhöfer (51): „Eine sehr gute Entscheidung. Ich würde mir wünschen, dass da noch härter durchgegriffen wird.“
Schiri-Boss Fröhlich im „Doppelpass“: „Wenn man sich den deutschen Fußball in den letzten anderthalb Jahren anschaut, hängen wir inzwischen, was den Respekt auf dem Platz vor den anderen Spielern und vor den Schiedsrichtern angeht, deutlich hinter den anderen internationalen Wettbewerben hinterher.“
Werder-Trainer Florian Kohfeldt (37) wettert dagegen über die härtere Regelauslegung: „Kein Vorwurf an Brych. Er muss das so umsetzen, weil es so angesagt war. Aber wer zwingt den Schiedsrichtern solche Regeln auf? Das ist Irrsinn!“
Tatsache ist: Die Situation, in der Moisander ausrastete, war sehr emotional. Zwei Mitspieler lagen verletzt auf dem Platz.
Tatsache ist aber auch: Die Profis sind Vorbild für die Amateure. Dort kam es gerade in den vergangenen Monaten zu vielen Gewaltexzessen. Schiris wurden gehetzt, getreten und geschlagen.
BILD meint: Die Schiris müssen ihre harte Linie durchziehen. Nur so wird die Bundesliga wieder ein Vorbild für den Amateur- und Jugendfußball.