Die Deutsche Bahn AG hat ihre Blockadehaltung aufgegeben und
Verhandlungsbereitschaft für die Kernforderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) schriftlich vereinbart. Die
Tarifvertragsparteien nehmen auf der Basis der schriftlichen Vereinbarung die Verhandlungen wieder auf.
Infolgedessen beendet die GDL den laufenden Arbeitskampf im
Güterverkehr vorzeitig am 28. Januar 2024 um 18:00 Uhr und den
Streik im Personenverkehr (inklusive der City-Bahn Chemnitz) am
29. Januar 2024 um 02:00 Uhr. Ursprünglich sollten die Arbeitskämpfe in allen Unternehmen der DB AG und der City-Bahn
Chemnitz erst am 29. Januar um 18:00 enden
Vertraulichkeit der Verhandlungen vereinbart
Zur Durchführung der Verhandlungen haben sich die Tarifvertragsparteien eine Frist vom 5. Februar bis 3. März 2024 gesetzt.
In diesem Zeitraum herrscht Friedenspflicht. Bis zum Abschluss
der Verhandlungen erfolgt keine Kommunikation. Alle Inhalte, Zwischenstand, Zwischenergebnisse etc. unterliegen der strengen
Vertraulichkeit und werden nicht nach außen getragen.
Wichtiger Schritt zur richtigen Zeit
Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky bezeichnete die Bereitschaft, über sämtliche Forderungen zu verhandeln und damit
die Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zu ermöglichen, als
einen wichtigen Schritt zur richtigen Zeit: „Insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für
Schichtarbeiter ist zentral bedeutsam. Die Bereitschaft, auch über
einen Tarifvertrag für die Infrastruktur zu verhandeln, ist nunmehr
vorhanden. Im Falle einer Einigung wäre das ein starkes Signal
für das gesamte Eisenbahnsystem und ein Schub hin zur Attraktivitätssteigerung der Eisenbahnberufe.“
Weitere Verhandlungsthemen sind unter anderem die GDL-Forderungen nach einer
Entgelterhöhung und einer Inflationsausgleichsprämie sowie einem Bundesrahmentarifvertrag
für die Fahrzeuginstandhaltung und der Tarifierung der Arbeitnehmer im Netzbetrieb.