Berlin – Ihr größter Hit „Am Fenster“ (1974) prägte Generationen. Die melancholische Ballade wurde zum Jahrhundert-Song, der den Jahrtausend-Wechsel überstand; erst in beiden deutschen Staaten und später im wiedervereinigten Deutschland Erfolge feierte. Jetzt hören „City“ auf. Nach einem halben Jahrhundert sind die Ostrocker weg vom „Fenster“.
Reichlich ein Jahr nach dem Tod ihres Schlagzeugers hat die Berliner Band ihren Abschied von der Bühne angekündigt. Zuvor feiern die vier Musiker aber im kommenden Jahr noch den 50. Band-Geburtstag.
„Wir wollen’s mal versuchen, wenn’s am schönsten ist, aufzuhören. Und nicht die Sache zu verplempern“, sagte Gitarrist Fritz Puppel (76) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin. Sänger Toni Krahl (71) sagte scherzend: „Wir müssen unsere Tabletten einnehmen und denn ab ins Heim.“
Das Jubiläumsjahr feiern die Musiker mit der Veröffentlichung eines Doppel-Albums, einer Fernseh-Dokumentation, einem Buch – und vielen Konzerten.
Im Mai vergangenen Jahres war der City-Drummer Klaus Selmke überraschend an Krebs gestorben. Er hatte die Band 1972 mit dem Gitarristen Fritz Puppel in Ost-Berlin gegründet. Sie gehörte zu den bekanntesten DDR-Rockbands. Die Gruppe befand sich mit ihren kritischen Texten im sozialistischen Staat oft am Rande des Erlaubten.